jazzthing on rennebaum´s doublequartett in german by josef engel

avantgarde
HEINER RENNEBAUM
Doppelquartett Live

Der Gitarrist Heiner Rennebaum hat ein Faible für die Verbindung verschiedener Musikwelten. Das galt in den 1980ern für seine knackige Fusionband Rimaak, zur Jahrtausendwende für sein Jazzelektro-Projekt Bonobo Club und trifft jetzt auch auf sein Doppelquartett zu, dessen Konzert vergangenen Februar in der Düsseldorfer Jazz-Schmiede nun als Album vorliegt. Ein Jazzquartett um den expressiven Saxofonisten Jan Klare trifft auf ein Streichquartett, aber das alles ist weit von betulicher Klassik-Crossover-Ästhetik entfernt. Vielmehr begeben sich die acht Instrumentalisten gemeinsam auf Entdeckerfahrt: Klangflächen werden archäologisch untersucht, aber auch einem heftig keuchenden Urmenschen („Mäandertaler“), Arvo Pärt wird ein Besuch abgestattet, aber auch dem Maghreb oder Bill Frisells mildem Westen. Im elfminütigen Höhepunkt „Solatitut“ kommt dann alles zusammen: räumliche Akkordausbreitungen und Obertonbefühlungen, Reggae-Offbeat und Raserei. Eine innige Verschmelzung.

 

The guitarist Heiner Rennebaum has a knack to fuse different worlds of music. This applies not only for his upbeat fusion band Rimaak in the 1980s but also for his jazz electro project Bonobo Club at the turn of the millennium and now for his double quartet, the concert of which staged in the Jazz-Schmiede Düsseldorf last February is now available as an album. A jazz quartet featuring the expressive saxophonist Jan Klare comes upon a string quartet but being far way from the fussy classic crossover aesthetic the eight instrumentalist embark on an exploratory jouney: soundscapes are examined archaeologically, a heavily panting man (“Mäandertaler”), Arvo Pärt is paid a visit, the Maghreb or Bill Frisell`s mild west also. The eleven- minute climax “Solatitut” brings it all together: spatial chord progressions and overtone scores, reggae offbeat and rage. An intimate fusion. (translation: hans-herbert waschull)