release done + release soon

New Release – only digital ……….………………it was a great encounter between Meat.Kaaoke.Quality.Time – and the very special percussionist, DJane and concept artist Valerie Jeanty.Val has – amongst many other influences – Haitian roots and a strong mystic side – she hosted us for 3 days in her space near Boston in 2022 to jam.We (She) luckily recorded these sessions – and edited it for everybody to listen to.Out on Umland Records – Hope you will like it – MKQT feat. Val Jeanty Palo-Santo

Out in October – „Unrepeatable“, anew CD by „1000“ + Steve Swell = „3000“.

Here is a feedback on our last gig @moers festival in may: A few hours later, Annex courted a ‘supergroup’ of improvisers: Conny Bauer (trombone), Bart Maris (trumpet), Jan Klare (alto saxophone),Wilbert de Joode (bass) and Michael Vatcher (drums). They were presumably free-forming, but the short-ish tunes sounded like densely-penned themes, with brief solo flurries for all. All of these were micro-grained with powdery textures. Vatcher drummed delicately as Bauer formed a trio within the band, nimbly sliding, the other horns creeping in, and the swarm intensifying. Vatcher used a bowed saw, with these detailed events like coordinated accidents, from fruity ‘bone to brittle trumpet muting, de Joode keeping it mobile and sparse.

Martin Longley, JazzWise, 8/2024

(etwas ältere) Neuerscheinungen

Zwei neue Alben von Umland Records sind wie gewohnt dem Anspruch des Unerhörten und Grenzüberschreitenden beim Essener Label verpflichtet.

„will-o‘-the-wisp“ ist eine ziemlich abgedreht-experimentelle Trio-Aufnahme aus dem japanischen Ogose mit Florian Walter (as), Tamayurakurage (Elektronik, Perkussion) und Tamayurahitode (Stimme, Biwa). Die acht Titel des Albums sind nach verschiedenen Geistern Verstorbener benannt, nun ja, ein unmittelbarer Aufschluss über das musikalische Material ist damit nicht zu erwarten. Eher allgemein lassen die einzelnen Stücke eine spirituelle Interaktion erkennen, einen Zauberkosmos mit irrlichternden Stimmen. Ein energisches Schlagwerk trifft auf scharfkantige langgezogene Hochtöne, mal von einer Stimme untermalt („chôchin-bi“). Verstärkte Klappengeräusche mit unterschiedlicher Tonhöhe interagieren mit rhythmischen Mustern und beschwörenden Stimmen und schaffen eine konzentrierte Geisterwelt („kosenjô-bi“). Blas- und Knacklaute, kombiniert mit Klappengeräuschen, interagieren mit Gesangs- und Streicherpartien („sôgen-bi“). Glocke und Gong leiten eine Art Zen-Meditation ein, die von perkussiven und vokalen Lauten weitergeführt wird („kitsune-bi“). An die Monotonie eines rasenden Zuges erinnert das akustische Arrangement von „hitodama“, um in ein gesanglich begleitetes Auf und Ab überzugehen. Rufe, Stimmen, Schlagwerk, Blasgeräusche generieren eine Geisterbeschwörung („oni-bi“). Im letzten Stück („tanuki-bi“) entwickelt sich ein furioser Dialog eines konsequent überblasenen Saxophons mit Vokal- und Perkussionstönen. All dies ist verstörend, aber eine spannende improvisiert-experimentelle Klangreise, die einen in den Bann zieht und in seinem einfühlsamen interkulturellen Dialog fernöstliche Assoziationsräume öffnet, die an die performative Kunst des Nô-Theaters erinnern.

Einen gänzlich anderen Klangraum, aber nicht minder suggestiv, eröffnet das Album „and other strange songs from the remote planets“ von Valle Döring. Aus dem elektrisch präparierten und umfangreich mikrophonierten Harmonium ertönt ein tiefes Dröhnen, ein dunkler Dauerton, der dynamisch zunimmt und in einer langsam-bedrohlich klingenden Harmoniefolge aufgelöst wird („physical truth“). Auch die folgenden vier Stücke arbeiten mit auf- und abschwellenden, geringfügig modulierten Akkorden und Dauertönen. Eine spacig-dunkle Atmosphäre baut sich auf. Auf Loops, Overdubs oder digitale Hilfe wird gänzlich verzichtet. Valle Döring verlässt sich ausschließlich auf das akustisch unterschiedlich abgegriffene Register und das Gebläse des altehrwürdigen Instruments. Sein musikalisch eher reduziertes Spiel verlässt sich auf die tiefen Flächensounds und die Klangwirbel des Harmoniums. Einen sakral klingenden Schlusspunkt des Albums setzt das Stück „breathing the same air“: langgezogene wechselnde Akkorde schaffen eine kirchenmusikalische Anmutung, die sich am Ende erschöpft in dem bloßen Atem-Geräusch der Luftschwingung des Instruments.

 Das Label erweist sich mit beiden Veröffentlichungen wieder einmal als ein ausgesprochen waches Labor für außergewöhnliche Soundexperimente. Schön, dass es ein solches Experimentierfeld gibt. 11/2023 – Heinrich Brinkmöller-Becker